- Frauen spielen bei der Nürburgring Endurance Serie eine wichtige Rolle
- Wie Carina Dillmann und Susanne Kiesewalter am Ring ihre Arbeit fanden
- Karin Hofmann fand im Motorsport auch ihr privates Glück
Motorsport eine reine Männerdomäne? Von wegen! Nordschleifen-Legende Sabine Schmitz, DTM-Rennsiegerin Ellen Lohr oder die Beinahe-Rallye-Weltmeisterin Michèle Mouton zeigten vielen männlichen Konkurrenten, wo es langging. Und im Technik- oder Strategiebereich sind Frauen immer häufiger erfolgreich, beispielsweise Hannah Schmitz als Strategin für F1-Weltmeister Max Verstappen oder Leena Gade, die als Ingenieurin bei den Sportwagen maßgeblich zu mehreren Le-Mans-Siegen beitrug. Auch bei der Nürburgring Endurance Serie spielen Frauen eine wichtige Rolle. Drei von ihnen – Carina Dillmann, Susanne Kiesewalter und Karin Hofmann – stellen wir vor. Passend zum Weltfrauentag.
„Als ich in der Schule in Adenau im Klassenzimmer saß, konnte ich die Autos auf der Nordschleife hören. Da war es nicht immer einfach, sich auf den Unterricht zu konzentrieren.“ Carina Dillmann schildert, wie es wohl vielen Jugendlichen aus der Region des Nürburgrings seit bald hundert Jahren geht. Früher wie heute verbringt sie auch in ihrer Freizeit viel Zeit an der Rennstrecke, und das nicht nur, wenn gefahren wird, sondern gerne auch bei Veranstaltungen wie ‚Rock am Ring‘. Ihre Begeisterung für den Nürburgring hat sich mittlerweile auf ihre beiden Kinder übertragen.
Vielseitige Aufgaben
Irgendwann führte dann auch ihr beruflicher Weg in den Motorsport. Im NES.Office am Nürburgring ist sie als Teamleiterin in zahlreichen Abläufen involviert. „Ob es das Ticketing ist, die Kontakte mit den Teams, der Industrie oder Dienstleistern, die Aufgaben sind sehr vielseitig“, beschreibt sie. Mittlerweile verfügt sie über mehrere Jahre Erfahrung, sie kennt die Teams und die Teams kennen sie. „Am Anfang nahmen mich vielleicht noch nicht alle ernst, da habe ich mich durchbeißen müssen, aber die meisten Teamchefs wissen mittlerweile auch, dass wir durchaus wissen, was da draußen auf der Strecke passiert. Ich denke, diese Glaubwürdigkeit haben wir uns erarbeitet.“
Zu diesem „wir“ gehört auch Susanne Kiesewalter, die im NES.Office am Nürburgring für das Rechnungswesen zuständig ist. Ihr ging es ähnlich wie Carina Dillmann, denn auch sie ist ein Kind der Region. „Wer hier aufwächst, kommt um den Nürburgring einfach nicht herum“, lacht sie. „Der Ring ist der größte Arbeitgeber. Hier kennt jeder jemanden, der am Ring arbeitet, und so bin ich auch irgendwann beruflich am Ring gelandet.“ Als Zuschauerin war sie schon lange vorher da, und das nicht nur beim Motorsport. „Natürlich war ich immer bei den 24-Stunden-Rennen, solange ich denken kann, Truck-Grand-Prix, aber auch bei ‚Rock am Ring‘ oder ‚Rad am Ring‘. Das gehört einfach dazu!“
Zuhause mit Blick auf den Ring
Auch Susanne Kiesewalter hat die Erfahrung gemacht, dass sie als Frau im Motorsport nicht überall gleichermaßen akzeptiert wird. „Aber wenn sie bei den Teams dann merken, dass ich die Rechnungen schreibe, und dass ich auch dranbleibe, wenn es um die Bezahlungen geht, dann macht es keinen Unterschied, ob da jetzt eine Frau oder ein Mann sitzt.“ Und wenn der Arbeitstag zu Ende ist, bedeutet das für Susanne Kiesewalter keineswegs, dass sie den Ring aus den Augen verliert. „Von meinem Balkon aus blicke ich auf den Streckenabschnitt Flugplatz und natürlich höre ich dort die Autos. Das gehört für mich einfach dazu!“
Im NES.Office in Frankfurt, in der Sportabteilung des Automobilclubs von Deutschland, ist Karin Hofmann wertvolles Mitglied des Teams. „Ich bearbeite die Nennungen, kümmere mich aber auch um viele organisatorische Dinge, ob es nun Catering, Hotelbuchungen oder die Kontakte mit diversen Funktionären sind“, zählt sie auf. „Wie das in einem kleinen, aber hochmotivierten Team so ist, sowohl am Nürburgring als auch in Frankfurt, kommen viele Aufgaben zusammen, aber das macht es ja auch spannend und interessant.“
Pech mit einem guten Ausgang
Angefangen hat Karin Hofmann in der Presse- und PR-Abteilung des AvD, wechselte später in die Sportabteilung. „Die Begeisterung für den Motorsport kam dann quasi automatisch“, berichtet sie. „Die braucht man auch, wenn man in diesem Bereich tätig ist.“ Über den Motorsport fand sie sogar ihr privates Glück: „Vor vielen Jahren war ich mit einem Presseauto bei der Rallye Monte-Carlo unterwegs. Dort sind wir irgendwo in den Seealpen liegen geblieben, aber dann hat uns ein Serviceteam von Mitsubishi weitergeholfen. Und so habe ich meinen Mann kennengelernt, der übrigens immer noch im Motorsport tätig ist.“ Durch die NES arbeitet Hofmann auch erstmals mit dem innovativen digitalen System onGRID. „Da sind wir alle noch in der Lernphase, aber onGRID wird vieles leichter machen“, ist sie überzeugt. Mit den Kollegen und Kolleginnen am Nürburgring findet ein täglicher Austausch per Video-Meeting statt, den sie schätzt. „Und bei den Veranstaltungen sind wir eh alle zusammen. Darauf freue ich mich jetzt schon.“